Taekwondo
Bedeutung - Definition
Ursprung
Grundgedanke des Tae Kwon-Do ist die waffenlose Selbstverteidigung durch Einsatz des eigenen Körpers. Das Mutterland dieser besonderen asiatischen Kampfkunst ist Korea. Die Bezeichnung Tae Kwon-Do setzt sich aus folgenden Worten zusammen:
Tae = Fuß (Einsatz von Fußtechniken),
Kwon = Faust (Einsatz von Handtechniken),
Do = Weg (hiermit ist die geistige Komponente gemeint, die persönliche Entwicklung und Charakterbildung)
In Europa wurde die traditionelle Form des Tae Kwon-Do erstmals 1965 vorgestellt und fand eine schnelle Verbreitung. Mittlerweile hat sich Tae Kwon-Do zum modernen Fitneßsport mit Wettkampfcharakter entwickelt. Tae Kwon-Do-Sportler und Sportvereine gibt es heute in nahezu jedem Land der Welt. Der Faszination dieser dynamischen Sportart kann sich kaum jemand entziehen, der einmal mit dem Training begonnen hat. Seit den Spielen in Sydney im Jahr 2000 ist Tae Kwon-Do eine olympische Sportart.
Gleich welche Altersgruppe: von 5 bis 75 Jahre – jeder ist in der Lage, Tae Kwon-Do zu betreiben. Gerade zum Abbau von Streß ist Tae Kwon-Do eine geeignete Sportart. Die Anforderung an Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität von Geist und Körper wird gleichermaßen gefördert.
Kraft und Konzentration
Neben der körperlichen Erfahrung der eigenen Physis spielen gerade beim Tae Kwon-Do die mentalen Aspekte eine wesentliche Rolle. Die wichtigsten Voraussetzungen beim Training sind Fairness und gegenseitiger Respekt. Wer Tae Kwon-Do betreibt, lernt schnell seine eigenen Stärken und vor allem seine Schwächen kennen. Der meditative Charakter des Tae Kwon-Do und die nähere Auseinandersetzung “mit sich selbst” bewirken neben der aktiven Teilnahme an diesem Sport ein besseres Gefühl für den eigenen Körper und ein Wissen der inneren Befindlichkeit. Der Selbsterfahrungswert und seine Übertragung in den Lebensalltag ist sehr hoch. Dabei ist es nebensächlich, ob Tae Kwon-Do zur Fitneß, als Wettkampf oder zur Selbstverteidigung betrieben wird.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist das Miteinander im Club, die erforderliche Rücksichtnahme auf den Trainingspartner und die notwendige Wettkampf-Fairness eine Möglichkeit, Frustration und Aggressionen spielerisch abzubauen. Neben dem Spaß und der Lust am Sport entwickelt sich so ganz natürlich ein gesunder Umgang mit den Konfliktseiten unseres Zusammenlebens, der zu einer Basis des weiteren Lebens werden kann.
Poomse
Eine der typischen Tae Kwon Do-Techniken ist der Poomse, was auf koreanisch “sich adelig benehmen” heißt. Er dient der Weiterbildung der erlernten Techniken, der Tradition, der Selbstbeherrschung, der Kondition… Der Kämpfer lernt aber auch, wie er bei schnellen Bewegungen das Gleichgewicht halten und Gewichtsverlagerungen ausnutzen kann.
Kampf
Die sonst übliche Kleidung (weiße Hose, weißes “Hemd”, das von einem Gurt in der dem Niveau des Kämpfers zugehörenden Farbe zusammengehalten wird) wird für den Kampf durch eine blaue oder rote Kampfweste, einen Schutzhelm, einen Unterleibschutz, eine Schienbeinschutz und einen Unterarmschutz ergänzt. Gekämpft wird auf einer 8 x 8 m großen Kampffläche. Treffer mit dem Fuß sind vom Unterleib bis zum Kopf erlaubt. Mit der Faust darf nur vom Unterleib bis zum Hals getroffen werden. Verboten sind Schläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken, an die Knie sowie in die Genitalien. Angriffe mit den Ellenbogen, den Knien oder den Fingern können zur Disqualifikation des Kämpfers führen. Treffer werden mit 1, 2, 3 oder sogar 4 Punkten belohnt. Verbotene Treffer werden mit einer Verwarnung und einem Punktabzug bestraft.
Bruchtest
Ein auf Rumpfhöhe oder Kopfhöhe gehaltenes 22 mm dickes Brett aus normalem Holz wird mit einem Fauststoß bzw. Fußstoß durchgeschlagen. Könner wagen sich aber auch an mehrere übereinander gelegte Bretter oder Dachziegel, die sie mit einem Schlag zertrümmern.
Selbstverteidigung
Der traditionelle Gedanke der Selbstverteidigung spielt auch im heutigen Tae Kwon-Do eine Rolle. Das mit der steigenden Aggression in unserer Gesellschaft verbundene Schutzbedürfnis des Menschen wird durch Tae Kwon-Do – als Form der waffenlosen Selbstverteidigung – gestärkt. Die Psyche lernt mit aggressiven Situationen umzugehen. Durch die bessere physische und psychische Einschätzung von Notwehrsituationen im Alltag wird oft die Eskalation einer Situation vermieden. Tae Kwon-Do hilft dem Einzelnen, durch ein Heranführen an derartige Situationen, Lösungsmöglichkeiten zu finden und fördert die körperliche und geistige Bewältigung von Konflikten. Natürlich ist die vemiedene Notsituation immer die Beste; denn Tae Kwon-Do macht nicht unbesiegbar.
Frauen im Tae Kwon-Do
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, daß Mädchen und Frauen heute nicht mehr aus dem Tae Kwon-Do wegzudenken sind. Sowohl im Wettkampfbereich des Vollkontaktkampfes und der Formen, als auch in Führungspositionen oder als lizenzierte Trainerinnen und Kampfrichterinnen haben sie sich durchgesetzt. Der enorme Zuwachs an weiblichen Aktiven beginnt schon in den Altersklassen der Schüler und Jugendlichen und setzt sich von dort bis in die gehobenen Altersklassen fort.
Organisation
Im Jahr 2012 gibt es in Luxemburg dreizehn Clubs mit insgesamt rund 416 aktiven Mitglieder, die in der “Fédération luxembourgeoise des arts martiaux” (FLAM) organisiert sind. Die FLAM ist ihrerseits, über die European Tae Kwon-Do Union (ETU), der World Tae Kwon-Do Federation (WTF) angeschlossen.